Am vergangenen Freitag hatte die Schützengilde St. Michael Hohenhorst alle Mitglieder zur Generalversammlung geladen. Die Tagesordnung war gut gefüllt, denn die Sitzung im vergangenen Jahr musste abgesagt werden. Doch auch 2021 stand die Versammlung ganz im Schatten von Corona. Neben einer Einlasskontrolle und einer Maskenpflicht zeigte sich das auch in einer geringeren Anwesenheitszahl der Mitglieder als in den Vorjahren. Nichtsdestotrotz folgten einige Schützen der Einladung und nahmen aktiv an der Vereinsarbeit teil.
„Schön, Euch alle mal wieder zu sehen, nach der langen Zeit“, so eröffnete Präsident Helmut Pellens die Sitzung und dankte allen Anwesenden und vor allem den Helferinnen und Helfern, die den Abend ermöglichten. Nach der Protokollverlesung der letzten Veranstaltung folgte ein eher von Absagen geprägter Jahresrückblick für 2020 durch den 1. Vorsitzenden Andreas Giesbers. Immerhin konnten im kleinen Rahmen einige Aktionen stattfinden, so die Kranzniederlegung am Ehrenmahl. Der Absage des Schützenfestes, dem eigentlichen Höhepunkt des Vereinsjahres, folgte eine Einladung zu einer gemeinsamen Fotoaktion, die rege Beteiligung erlebte. Die fehlenden Veranstaltungen machten sich auch beim Kassenbericht bemerkbar, der etwas kürzer ausfiel als sonst.
Zum Abschluss vergaß Giesbers nicht, sich bei den vielen helfenden Händen zu bedanken, mahnte aber auch an, dass der Verein auch weiterhin auf aktive Unterstützung angewiesen ist. Damit meinte er vor allem auch die Vorstandsarbeit, wodurch er die Überleitung zu den Wahlen vakanter Posten oder zu bestätigender Kandidaten fand.
Das „Superwahljahr“ des Vereins wurde auf die zwei vergangenen Jahre aufgeteilt. Rückwirkend für 2020 konnten Kai Hendricks (Geschäftsführer), Phillip Böseke (Beisitzer), Heinz-Josef Kellermann (Oberst) sowie Christian Rademacher und Jan Stockhausen (Fahnenoffiziere) im Amt bestätigt oder neugewonnen werden.
Abschließend wurde nach mehr als zwanzigjähriger Vorstandarbeit Günther „Hippo“ Klein-Hitpass aus der aktiven Offiziersarbeit verabschiedet. Mit Standing Ovation zeigten alle Anwesenden ihre Anerkennung für die geleistete Arbeit.
Nach einer kurzen Pause ging es dann gleich weiter mit der Versammlung für das laufende Jahr. Schon einleitend verwies Präsident Helmut Pellens auf die wichtigen Entscheidungen, die auf der Tagesordnung standen. Neben anstehenden Neuwahlen war schon im Vorhinein ein Satzungsänderungswunsch auf die Tagesordnung gesetzt worden. Zuerst aber waren auch für 2021 der Jahresrückblick und der Kassenbericht auf der Tagesordnung. Auch dieses Mal zählte der 1. Vorsitzende Andreas Giesbers nicht nur ausgefallene Termine auf, sondern stellte vor allem das in den Mittelpunkt, was stattfand. So zum Beispiel die Kranzniederlegung am Totensonntag, bei der nur ein sehr kleiner Kreis von Vertretern des Vereins mit reduzierter musikalischer Begleitung teilnehmen konnte.
Die absehbaren Absagen des Radlertreffs am 1. Mai und des Schützenfestes veranlassten den Vorstand neue Wege zur Mitgliedereinbindung zu suchen. Aus einer „Schnapsidee“ heraus entstand das Vorhaben, eine Schützen-Feier live zu streamen. Dass sich diese als gelungene Alternative entpuppte, konnte Andreas Giesbers mit den guten Zuschauerzahlen belegen. Auch das Angebot des Vereins an seine Mitglieder, sich dafür ein kleines Getränkepaket bei Nienhaus-Lensing abholen zu können, stieß auf gute Resonanz. „Es ist schön zu sehen, dass so viele kleine Grüppchen und Einzelpersonen mit uns gefeiert haben“, sagte Giesbers. Auch der kleine Umzug mit König Winni Biermann und seiner Königin Ute Biermann sowie dem Tambourkorps Helderloh wurde äußerst positiv aufgenommen. Ebenso fand das Biwak 2021 nur in kleinem Rahmen statt. Immerhin erlaubten die Corona-Schutzmaßnahmen unter Auflagen auch das Zusammenkommen einer größeren Gruppe. Bei Grillgut und Kaltgetränken feierten die Hohenhorster erstmals seit langer Zeit wieder zusammen.
Einig waren sich aber alle darin, dass die Alternativen ein Schützenfest nicht ersetzen können. „Wir hoffen auf 2022“, beendete Giesbers unter großer Zustimmung der Anwesenden seinen Jahresrückblick.
Vor den anstehenden Wahlen wurde die mögliche Satzungsänderung durch den Präsidenten vorgetragen. Dazu wurde der ursprüngliche Paragraph vorgelesen, anschießend die gewünschte Änderung vorgebracht und zur Diskussion gestellt. Grundlage war es, den Mitgliederstatus auch Frauen zu ermöglichen, was bisher nicht praktisch umgesetzt wurde. Doch schon beim Verlesen des entsprechenden Abschnittes wurde schnell klar, dass dies eher der gelebten Praxis, nicht aber der Satzungsgrundlage, entstammte. So konnten seit jeher Bocholter „Bürger“ ab dem 16. Lebensjahr Mitglied werden. Hinzu kam die explizit genannte Möglichkeit, auch Ausnahmen zuzulassen. Der Aufnahme von Frauen als vollwertige Mitglieder in den Verein stand also eigentlich nichts im Wege. Allerdings solle ab sofort eine zeitgemäße Formulierung genutzt werden. Der geläufige Zusatz (m/w/d) soll daher zukünftig hinter dem Wort Bürger stehen und den Verein damit für alle Interessierten offen halten.
Nach der Beantwortung einiger allgemeiner Verständnisfragen stand die Satzungsänderung zur Abstimmung und wurde mit nur sehr wenigen Gegenstimmen angenommen. Mit Blick auf die danach anstehenden Wahlen betonte der 1. Vorsitzende Andreas Giesbers noch einmal, dass die Diskussion um die Mitgliedschaft von Frauen keine Folge offener Vorstandsposten war, sondern eher eine längst überfällige Grundsatzfrage, die es zu klären galt. „Wir können uns die Vereinsarbeit ohne unsere Frauen gar nicht vorstellen“, sagte er und dankte auch bei dieser Gelegenheit noch einmal allen Helferinnen.
In den anschließenden Wahlen konnte der Vorstand um einige neue Gesichter erweitert werden, so kümmern sich Olaf Stade und Simon Steverding (1. und 2. Kassierer) ab diesem Jahr um die Finanzen des Vereins. Den Posten des 2. Vorsitzenden übernimmt Bernd Vlaswinkel dessen Amtsvorgänger Arno Kock dem Vorstand als Beisitzer erhalten bleibt. Als Beisitzer bestätigt wurden Christoph Ehlting und Sebastian Held, der weiterhin die Betreuung der Pressearbeit innehat. Bei den Offizieren kommen mit Sebastian Kohrmann und Sebastian Geisler zwei neue Gesichter dazu, Markus Unland wurde zudem im Amt bestätigt.
Eine gute Nachricht zum Abschluss des Abends waren die zahlreichen Neuaufnahmen des Vereins. Damit schloss die Schützengilde St. Michael Hohenhorst den Abend.
Der Verein dankt an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich allen, die in verschiedenster Weise die Arbeit unterstützen und tatkräftig mithelfen. Ebenso denen, die sich nach getaner Arbeit aus ihren Posten verabschiedet haben und als Schützen dem Verein weiterhin erhalten bleiben.
Neuaufnahmen Vorstand:
Neuaufnahmen Offiziere:
Verabschiedung Günther „Hippo“ Klein-Hitpass