Vereinsgeschichte

Festzeitschrift 2001 – 150 Jahre

Festzeitschrift 1976 – 125 Jahre

Entstehung der Namensgebung der Schützengilde, ein Artikel aus dem „Bocholter Stadtlexikon:

Bildstock „St. Michael“ (im Volksmund genannt „Am Erzengel“)

Kurz vor der Stadtgrenze in Richtung Rhede links an der Münsterstraße gegenüber der Hausnummer 248 steht auf einem hohen Sockel die Statue des Erzengels Michael. „Wohl Baumberger Sandstein… barocke Figurengruppe von hoher künstlerischer Qualität. Als Bildstock ungewöhnlich, stilistisch eng mit den allegorischen Gartenfiguren in Schlossgärten verwandt.“ Links und rechts neben dem Sockel steht je ein großer Findling als Mahnmal zur Erinnerung an die Gefallenen und Vermissten beider Weltkriege der Gemeinde Hohenhorst. Das Westfälische Amt für Denkmalpflege, Münster, datiert den Bildstock „St. Michael“ um das Jahr 1700. Früher, als die Hauptstraßen noch nicht so breit wie heute  ausgebaut wurden, war das Erzengeldenkmal „St. Michael“ mit dem getöteten Teufel von Bäumen und Büschen umgeben. Es sah gespenstisch aus. Viele Spukgeschichten werden heute noch erzählt.

Wahrscheinlich hatte der Bildstock anfangs seinen Standort im heutigen Bereich der Fachhochschule. Mitglieder der Schützengilde St. Michael Bocholt-Hohenhorst e.V. berichten, dass bei Gründung ihres Vereins im Jahr 1851 der Bildstock den gleichen Standort wie heute gehabt hätte, und  nach diesem Bildstock gaben sie ihrer Schützengilde den Namen „St. Michael“.  Zum Schützenfest trifft man sich Jahr für Jahr sonntags  „Am Erzengel“ zur Erinnerung an die Gefallenen und Vermissten beider Weltkriege. Danach ziehen die Schützen über die Ziegelheide zum Festzelt. Die Pflege und Gestaltung der Außenanlage des Bildstocks, z.B. Bepflanzung mit Blumen, wird von Mitgliedern der Schützengilde St. Michael übernommen. Die dabei anfallenden Kosten für den Blumenschmuck usw. zahlt die Stadt Bocholt.

Der auf der Münsterstraße Nr. 252 gelegene Hotel- und Restaurantbetrieb „Am Erzengel“ gab sich am 28. Mai 1955 offiziell den Namen „Am Erzengel“. So heißt auch ferner die nach den Entwürfen von Professor Deilmann von 1965 bis 1967 entstandene Parksiedlung „Am Erzengel“ ( auch „Erzengelsiedlung“) im Osten der Stadt nördlich der Münsterstraße; ihre Straßen wurden nach ostdeutschen Städten benannt.

Lit.:

Zeitschrift „Unser Bocholt“, 1981, Heft 3, S. 45.

Weidlich-Bildband „Bocholt“, Frankfurt 1971, Abb. 29.

Quelle: mündl. Auskunft von Herrn Josef Schwanekamp, Bocholt, 2007 und Frau Bierstett, Bocholt, 2007.